Info zur WSA
Deutschland braucht qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Ausland. Das Bundeskabinett der 21. Legislaturperiode hat den Rahmen für eine digitalen Agentur für Fachkräfteeinwanderung - die Work-and-Stay-Agentur beschlossen. Mit ihr will die Regierung dem Fachkräftemangel in vielen Branchen entgegenwirken.
Konkret sollen Antragsteller ihre Daten und Dokumente nach dem „Once-Only-Prinzip“ nur noch einmal einreichen. Sie haben nur mit einer Anlaufstelle zu tun statt mit vielen verschiedenen Behörden. Zudem werden die Verfahren transparenter, da der Bearbeitungsstand online einsehbar ist. Weniger persönliche Termine und eine optionale Verfahrensführung auf Englisch sollen die Hürden weiter senken.
Auch Arbeitgeber profitieren, indem sie den Prozess für ihre künftigen Mitarbeiter anstoßen können. Damit reagiert die Regierung auf den Fachkräftemangel in vielen deutschen Branchen, der sich mit dem Ausscheiden geburtenstarker Jahrgänge aus dem Job noch verstärken könnte. Das neu entstehende Portal soll als zentrale Anlaufstelle mit einer einheitlichen IT-Plattform alle Verwaltungsprozesse der Erwerbsmigration bündeln, digitalisieren und beschleunigen. Ziel ist es, den Weg in den deutschen Arbeitsmarkt für internationale Fachkräfte deutlich zu vereinfachen.
Kernaufgaben der Work-and-Stay-Agentur
Die WSA wird die Verwaltungsprozesse der Erwerbsmigration:
1. Verschlanken, vereinfachen, vereinheitlichen und entbürokratisieren
2. Über eine zentrale IT-Plattformstruktur vollständig digitalisieren
3. Wo zielführend, durch Zentralisierung optimieren und beschleunigen
Warum eine Work-and-Stay-Agentur?
Die Sicherung des Fachkräftebedarfs ist eine der großen Herausforderungen für Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Laut dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) muss Deutschland ein Delta bei der Erwerbsbevölkerung von 400.000 Personen pro Jahr ausgleichen.
Aktuelle Herausforderungen
- Die Zahl der D-Visumanträge hat in den letzten sechs Jahren um ein Drittel zugelegt – auf über 485.000 pro Jahr
- Mehr als 50% der Unternehmen sehen im Fachkräftemangel die größte Gefahr für ihre Geschäftsentwicklung
- Jedes zweite Unternehmen in Deutschland kann derzeit Stellen teilweise nicht besetzen
- Derzeit sind mindestens sieben Behörden an einem einzelnen Visumsantrag beteiligt, was zu Verzögerungen führt
Die Work-and-Stay-Agentur soll diese Prozesse bündeln und damit Deutschland für qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland attraktiver machen.
Für Fachkräfte
Ausländische Bewerberinnen und Bewerber können über die zentrale Plattform:
- Ihren Aufenthaltstitel zentral beantragen
- Dokumente digital hochladen
- Bescheide digital abrufen
- Alle Schritte transparent nachverfolgen
Die Verfahren werden transparenter und schneller.
Für Arbeitgeber
Unternehmen – ob globaler Konzern oder Familienbetrieb – profitieren durch:
- Schnellere Besetzung offener Stellen
- Unkomplizierte digitale Antragstellung
- Verkürzte Bearbeitungszeiten
- Zentrale Ansprechpartnerin für alle Fragen
Besonders mittelständische Betriebe sollen entlastet werden.
One-Stop-Government
Die Work-and-Stay-Agentur fungiert als zentrale Datendrehscheibe und vernetzt:
- Visa-Stellen im In- und Ausland
- Bundesagentur für Arbeit
- Ausländerbehörden
- Anerkennungsstellen
Schnittstellen werden reduziert, Wartezeiten verkürzt.
Digitale Zukunft
Die Work-and-Stay-Agentur bietet moderne digitale Lösungen:
- Vollständig digitale Antragstellung
- Echtzeit-Statusverfolgung
- KI-unterstützte Verfahren
- Mehrsprachige Benutzeroberfläche
Alle Prozesse werden schneller, transparenter und benutzerfreundlicher.
Digitalisierung und Modernisierung
Die Work-and-Stay-Agentur baut auf bereits erzielten Digitalisierungsfortschritten auf und entwickelt diese weiter:
Bestehende digitale Infrastruktur
- Auslandsportal des Auswärtigen Amtes: Digitale Visumbeantragung
- Serviceportal Migration Deutschland (SMD): Zentrale Informationsplattform des BMI
- Elektronisches Arbeitsmarktzulassungsverfahren (AMZ): Digitale Prüfung der Bundesagentur für Arbeit
- Registerportal des Bundesverwaltungsamts: Zentrale Datenverwaltung
Geplante Erweiterungen
- Vollständig digitale Antragstellung von überall auf der Welt
- Verfahrensunterstützende Künstliche Intelligenz (KI)
- Automatisierte Dokumentenprüfung
- Echtzeit-Statusverfolgung für Antragstellende
- Mehrsprachige Benutzeroberfläche
Häufig gestellte Fragen
Die Work-and-Stay-Agentur ist eine von der Bundesregierung geplante digitale Plattform, die alle Verfahren der Fachkräfteeinwanderung digitalisiert und zentralisiert. Sie ermöglicht es ausländischen Fachkräften und ihren zukünftigen Arbeitgebern, alle Schritte von der Beantragung des Visums bis zur Erteilung des Aufenthaltstitels auf dieser einzigen digitalen Plattform zu erledigen.
Die Gründung der Agentur soll gestaffelt erfolgen. Im Jahr 2026 ist die Ausschreibung für zentrale IT-Komponenten geplant. Sie soll unter Mitwirkung der Bundesagentur für Arbeit und des Bundesamtes für Auswärtige Angelegenheiten entstehen. Ein detaillierter Zeit- und Kostenplan wird bis zum 1. März 2026 erwartet. Die schrittweise Implementierung erfolgt in den kommenden Jahren. Eine neue Behörde soll es nicht geben.
Nein. Die Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen bleibt weiterhin Aufgabe der Länder oder Kammern. Die Work-and-Stay-Agentur fungiert als "One-Stop-Government" und vernetzt alle Beteiligten – Visa-Stellen, Bundesagentur für Arbeit, Ausländerbehörden – über eine zentrale Datendrehscheibe. Dadurch werden Schnittstellen reduziert und Wartezeiten verkürzt.
Die WSA baut auf bestehenden digitalen Infrastrukturen auf, darunter das Auslandsportal des AA, das Serviceportal Migration Deutschland (SMD) des BMI und das elektronische Arbeitsmarktzulassungsverfahren (AMZ) der BA. Diese werden zu einer zentralen IT-Plattform zusammengeführt und erweitert. Geplant ist auch der Einsatz verfahrensunterstützender Künstlicher Intelligenz.
Die Work-and-Stay-Agentur bündelt erstmals alle Verfahren der Fachkräfteeinwanderung auf einer zentralen digitalen Plattform. Während bisher mindestens sieben verschiedene Behörden an einem Visumsantrag beteiligt sind, ermöglicht die WSA eine "One-Stop-Government"-Lösung. Antragstellende müssen ihre Dokumente nur einmal einreichen, alle Beteiligten sind über eine zentrale Datendrehscheibe vernetzt, und der gesamte Prozess wird durch verfahrensunterstützende KI beschleunigt.